Quo Vadis, Homunkulus
HOMUNKULUS in der Phiole zu Wagner
Nun Väterchen! wie stehts? es war kein Scherz.
Komm, drücke mich recht zärtlich an dein Herz,
Doch nicht zu fest, damit das Glas nicht springe.
Das ist die Eigenschaft der Dinge:
Natürlichem genügt das Weltall kaum,
Was künstlich ist, verlangt geschloßnen Raum. (1)
Die Figur des Homunkulus in Goethes Faust ist ein künstlich geschaffener Mensch. Im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte, einer Persönlichkeit und dem festen Bestreben zu sein und zu werden, ist der Geist des Homunkulus gefangen in einer Phiole aus Glas, die ihm den direkten Kontakt mit seiner Außenwelt verbietet. „Nur halb zur Welt gekommen“, körperlos nimmt er die Welt allein durch ein Glasgefäß wahr.
THALES
Gib nach dem löblichen Verlangen
Von vorn die Schöpfung anzufangen,
Zu raschem Wirken sei bereit!
Da regst du dich nach ewigen Normen,
Durch tausend abertausend Formen,
Und bis zum Menschen hast du Zeit.
(1)Goethe, J. W.: Faust – Texte und Kommentare. Hrsg. Schöne, Albrecht. Frankfurt a.M. 2003, S. 280. Damit das Ganze auch Sinn macht, will ich unter Lesestoff nur kenntlich machen, was im Blog bereits erwähnt oder zitiert wurde.
Nun Väterchen! wie stehts? es war kein Scherz.
Komm, drücke mich recht zärtlich an dein Herz,
Doch nicht zu fest, damit das Glas nicht springe.
Das ist die Eigenschaft der Dinge:
Natürlichem genügt das Weltall kaum,
Was künstlich ist, verlangt geschloßnen Raum. (1)
Die Figur des Homunkulus in Goethes Faust ist ein künstlich geschaffener Mensch. Im vollen Besitz seiner geistigen Kräfte, einer Persönlichkeit und dem festen Bestreben zu sein und zu werden, ist der Geist des Homunkulus gefangen in einer Phiole aus Glas, die ihm den direkten Kontakt mit seiner Außenwelt verbietet. „Nur halb zur Welt gekommen“, körperlos nimmt er die Welt allein durch ein Glasgefäß wahr.
THALES
Gib nach dem löblichen Verlangen
Von vorn die Schöpfung anzufangen,
Zu raschem Wirken sei bereit!
Da regst du dich nach ewigen Normen,
Durch tausend abertausend Formen,
Und bis zum Menschen hast du Zeit.
(1)Goethe, J. W.: Faust – Texte und Kommentare. Hrsg. Schöne, Albrecht. Frankfurt a.M. 2003, S. 280. Damit das Ganze auch Sinn macht, will ich unter Lesestoff nur kenntlich machen, was im Blog bereits erwähnt oder zitiert wurde.
Homunkulus - 4. Okt, 16:16
Und Glückwunsch: das ist ein großartiger Name für ein Weblog.
Grüße.
Tainted Talents
Nun... da ich einmal bei Bekentnissen bin, die Headline darüber "Immer ist Zeit gelassen" ist genauso gemopst wie die darunter stehende Uhr. Hier ist das vollständige Zitat:
“Als Gott die Zeit machte, “ sagen die Iren, „hat er genug davon gemacht.“ Zweifellos ist dieses Wort so zutreffend wie des Nachdenkens wert: stellt man sich die Zeit als einen Stoff vor, der uns zur Verfügung steht, um unsere Angelegenheiten auf dieser Erde zu erledigen, so steht uns zweifellos genug davon zur Verfügung, denn immer ist „Zeit gelassen“. Wer keine Zeit hat, ist ein Ungeheuer, eine Mißgeburt: er stiehlt irgendwo Zeit, unterschlägt sie. (Böll, Heinrich: Irisches Tagebuch, München 1997, S. 60.)
Beste Grüße
Die Sache mit dem Zeit lassen ist da schon komplizierter... aber da sind wir uns wohl auch einig.
Beste Grüße!
TT